Spiel 8: Unterschied zwischen den Versionen
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|description=Baron Tugelbend schart die Helden um sich, um die Dämonen aus Westberg zu vertreiben. Sieben rituelle Duelle sollen erreichen, was auf dem Schlachtfeld längst verloren ist - doch umsonst. | |description=Baron Tugelbend schart die Helden um sich, um die Dämonen aus Westberg zu vertreiben. Sieben rituelle Duelle sollen erreichen, was auf dem Schlachtfeld längst verloren ist - doch umsonst. | ||
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Aktuelle Version vom 19. Juli 2019, 13:40 Uhr
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Dramatis Personae
- Andreas
- Cedric, der Novize des Heiligen Schwans
- Axel
- Alfric Stubbs, fahrender Händler (Terrorist aus dem Osttal)
- Barbara
- Eine der Spielerinnen
- Bernd
- Alchemicus Minoris Borbak Schenkein, Alchemist und Kneipenwirt
- Bianca
- Orenda Arginin, Hüterin der Bibliothek von Angor
- Claudia
- Die Königin der Dunkelheit
- Dirk
- Cornelius Tugelbend, Baron von Westberg
- Mario
- Der schwarze Leibwächter: Sire Lameth a'Xaviar – Der Dunkle
- Martin H.
- Gronalar das Feuerelementar
- Martin S.
- Der Reisende (Drache in Menschengestalt)
- René
- Der Sklavenhändler und Nekromant
- Sebastian
- Der Arenameister (Höherer Kriegsdämon)
- Steve
- Ragan der Gerechte, Richter und Händler
- Thiemo
- Der Baumgeist, Hüter der Eiche von Grünfeld
- Der Glücksspieler
- Tillmann
- Meister Ignatius, der Koboldmagier, genannt "Quassel"
- Yvonne
- Eine der Spielerinnen
Die Geschichte
Bericht eines Überlebenden
Ich war da und habe überlebt. Am Tag als die Sieben der Dunkelheit sich mit den Sieben des Lichts duellierten und das Schicksal von Westberg entschieden. In meinem Leben habe ich viel gesehen und doch nichts, was mit diesem Tag zu vergleichen wäre. Ich erinnere mich noch an jedes Gesicht der Recken dieses unheilvollen Tages, jeden Gesichtsausdruck zwischen Hoffnung und Verzweiflung, jedes Wort, das an diesem Tag gewechselt und jeden Schwerthieb, der an diesem Tag geführt wurde.
Ich war als Bote von Imrith nach Westberg ausgesandt worden, um die Gerüchte von Reisenden aus Westberg zu überprüfen, dass der Baron von Westberg, Cornelius Tugelbend, dem Wahnsinn verfallen sei. Die Gerüchte waren vielfältig: Die einen berichteten, er hätte befohlen, Schwanentempel zu schleifen und mehrere Schwanenpriester in Ketten legen lassen, andere erzählten, er hätte einen Aufruf an alle Vogelfreien des Königreichs des Sommers gerichtet und ihnen Straffreiheit in Westberg zugesichert, Dritte wiederum berichteten, und dies besorgte uns in Imrith am meisten, dass er die große Bibliothek des Magierturms von Angor in die Hände eines dubiosen Bibliothekars gegeben hätte, von dem man munkelte, das er mit den Dunklen Künsten experimentiert.
Am Abend vor dem großen Tag der Entscheidung erreichte ich Westberg und verlangte, vom Baron empfangen zu werden. Meine Bitte wurde mir ohne langes Warten gewährt und der Anblick, der mich erwartete, hatte viel mit Wahnsinn zu tun, allerdings anders als ich nach den Gerüchten erwartet hätte. Der Baron saß mitten in einer Schar seiner Getreuen und es sah aus, als hätten sie dort seit Tagen getagt und beraten. Den Baron selbst konnte man zornig nennen, aber nicht wahnsinnig. Er war vielmehr das organisierende treibende Zentrum, mit seiner Kraft und Agilität trieb er immer wieder die anderen an: "Es muss eine Lösung geben, irgendwie müssen wir diese Dämonen aufhalten können, denkt nach, denkt nach! Diese verräterischen Hunde von Weltend, wenn ich sie in die Finger kriege!"
Von einem der Fürsten wurde ich über die Ereignisse der letzten Tage, Wochen und Monate ins Bild gesetzt. Durch den Verrat des Fürstentums Weltend war es den Dienern der Königin der Dunkelheit gelungen, die magischen Orte der Alten Macht von Westberg einen nach dem anderen umzuwandeln, zu vergiften und den mit der Magie von Westberg verbundenen Geist des Barons von Westberg Cornelius Tugelbend ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Fürst Santhos von Weltend und seine Getreuen hatten einen Pakt mit der Königin der Dunkelheit geschlossen und die magische Seelenschale geraubt, die zur Rückverwandlung der magischen Orte notwendig gewesen wäre. Große Teile der Armeen von Westberg wurden von den dunklen Horden der Königin niedergeworfen. Zum Dank für ihre Dienste machte die Königin Santhos von Weltend (er nannte sich nunmehr Darshorak) zu einem Prinzen der Dunkelheit und seine Getreuen Azar und Goa von Weltend zu Lords und Kerala von Weltend zu einer Lady der Dunkelheit. Um Zeit zur Festigung ihrer Macht zu gewinnen und zu verhindern, dass die anderen Armeen des Königreichs des Sommers sofort nach Westberg einmarschierten legten sich diese Dämonen einen teuflischen Plan zurecht: Nach außen verkündeten Sie, dass die Armeen der Dunkelheit zurückgeschlagen worden wären und in Westberg wieder alles in bester Ordnung sei. Den Baron ließen sie als ihre willenlose Marionette weiterregieren, ihm zur Seite ein Dämonenlord als Berater, als Hauptfrau der Garde setzten sie Kerala von Weltend ein, als Bibliothekar von Angor Goa von Weltend und eine Reihe von edlen Fürsten wie Baran die Birke, Vlad von den Wildlanden und Fey Silbertann, die in der Schlacht mit den Dämonen gefallen waren, belebten sie als seelenlose Diener der Dunkelheit wieder. Die Dämonen organisierten sich militärisch um das schwarze Banner der Königin und ihres Prinzen Darshorak mit den Lords der Dunkelheit auf der ersten Ebene, den Magistern der Dunkelheit auf der zweiten, den Adepten der Dunkelheit auf der dritten und den Dienern der Dunkelheit auf der vierten Ebene. Azar von Weltend hatte als Lordinquisitor der Dunkelheit die Aufgabe, mit einer Art Geheimdienst für die Gefahrenabwehr nach außen zu sorgen. Spione und Agenten der Dunkelheit wurden in alle mächtigen Gruppen von Westberg entsandt. Der Plan der Dämonen bestand darin, nicht entdeckt zu werden und genügend magische Energien (silberne, schwarze, rote, grüne und weiße) zu sammeln, um ein magisches Tor zur Dämonenebene zu öffnen und so Westberg ein für alle mal unter ihre Kontrolle zu bringen.
Doch sie hatten nicht mit dem entschlossenen Widerstand der Überlebenden des Dämonenangriffs gerechnet, den Anhängern des Schwans um den Drachentöterorden, den Kräften der Alten Macht um Lord Miruin, den Magiern von Malville und den verbliebenen Getreuen des Cornelius Tugelbend, denen durchaus die Veränderung ihres Barons aufgefallen war. Mit vereinten Kräften gelang es diesen sowohl den Baron aus den Klauen der Königin der Dunkelheit zu befreien und ihm seinen eigenen Willen wieder zu geben, als auch alle, die gegen ihren Willen Diener der Dunkelheit geworden waren, zu befreien und ihnen ihre Seele wieder zu geben, so auch Baran von Crossing. Einige wenige dieser Diener wie auch Vlad Valdern und Fey Silbertann von Steinheim waren jedoch vollkommen der Dunkelheit verfallen und ließen sich nicht mehr retten. Aber ach je, trotz dieser heldenhaften Befreiung der vielen geknechteten Seelen gelang ihnen eines nicht: die Mächte der Dunkelheit daran zu hindern, genügend magische Energien für ihr Ritual zur Öffnung des Portals auf die Dämonenebene zu sammeln. Die Dunklen beschworen in der Nacht zwei schwarze Reißer, die viele der Helden erschlugen und die Kräfte reichten nicht, um das Böse an der Vollendung des ersten Teils ihres Planes zu hindern. Auch die Agenten und Spione der Dunkelheit wurden zu spät enttarnt, um sie daran zu hindern, den Dämonenlords magische Energien in die Hände zu spielen.
So standen also die Dinge als ich in Westberg eintraf, Wahnsinn lässt es sich wohl nennen, eine Situation auf des Messers Schneide, Verzweiflung, wenig Hoffnung, guter Rat war teuer. Nur noch wenige Stunden bis zur vorbestimmten Stunde des dunklen Rituals, zur Öffnung des Portals auf die Dämonenebene, zum Untergang von Westberg. Aber wie so oft, wenn die Not am Größten ist, keimte Hoffnung: "Die große Forderung", das alte Gesetz der Götter, dem sich nicht einmal die Königin der Dunkelheit widersetzen kann, wie waren noch die Worte?. "Eilt, eilt ihr Recken, sucht und findet die alte Schriftrolle, damit ich, Cornelius Tugelbend, der Königin der Dunkelheit die Forderung entgegenschleudern kann, sieben Recken des Dunklen müssen dann gegen sieben Recken des Lichts kämpfen, die Seite, die mehr Kämpfe verliert, muss weichen, dass Ritual kann so noch in letzter Minute verhindert werden!!"
Der Tag, die Stunde der großen Entscheidung: atemlose Stille auf dem Marktplatz vor dem Stein der Alten Macht. Die Sieben Kämpfer des Lichts waren bestimmt: Cornelius Tugelbend, der Baron von Westberg, Baran, die Birke, die Legende, der wohl Größte und Bekannteste aller Krieger der Baronie und Fürst von Crossing, Henk, Fürst von den Grenzmarschen und Oberhaupt des Drachentöterordens, sein Waffenbruder und alter Weggefährte Targan, Lord Miruin, der alte und weise Fürst von den Grünlanden und heute noch als Lord der Elfen unter uns, Taron, Erster des Drachenordens derer von und zu Waldburg und ein Krieger der Hohen Roten Magie. Warten, warten und nochmals warten. Da plötzlich, eisige Kälte, Nebelschwaden erheben sich aus dem Nichts, der Wind heult auf und der Himmel verdunkelt sich, von einer Minute auf die andere ist es Nacht und Tag zugleich, die Luft um den alten Stein flimmert und aus dem sich lichtenden Nebel treten dreizehn dunkle Gestalten mit langen schwarzen Umhängen, die Dämonenlords, bereit um ihr dunkles Ritual am Stein der alten Macht durchzuführen. Stille, neben mich tritt ein alter Mann mit einem schwarzen Zylinder, der einzige, der hier keine Angst zu haben scheint, wohl ein Segen der Senilität. Ein anderer überwindet seine Angst: Cornelius Tugelbend schleudert der Königin der Dunkelheit, die nun ihr Cape zurückgeschlagen hat und die versammelte Schar der Helden mit eisigem Blick mustert, die Worte der großen Forderung entgegen:
Magie von grenzenloser Macht mögt Ihr beherrschen Das Gespinst der Zeit mögt Ihr zerreißen Die Tore zwischen den Welten mögt Ihr aufstoßen - Doch solche Größe muß besteh'n, Vor schlichter Tapferkeit und diesen Worten:
»Ich fordere Euch!«
Noch heute sehe ich ihn bei diesen Worten vor mir und bin immer noch von seinem Mut und seiner Unbeugsamkeit beeindruckt. Noch öfter - ja fast jede Nacht in meinen Alpträumen - denke ich jedoch an die Sekunden nach seinen Worten, erst wiederum Stille und dann dieses Lachen. Erst ein ganz leises kehliges dämonisches Lachen der Königin der Dunkelheit und dann fallen die andern zwölf Schwarzen Gestalten markerschütternd ein. "Ihr wollt uns fordern, lächerliche Menschenbrut? Welche Farce und grenzenlose Selbstüberschätzung! Mein Prinz, meine Lords, Lady Kerala, vernichtet sie und lasst keine Gnade walten!"
Der erste Kampf: der Prinz der Dunkelheit Darshorak fordert Baran die Birke heraus, wohl mit der Absicht, die Gegner zu entmutigen und gleich den Stärksten unter ihnen zu schlagen. Darshorak in seiner menschlichen Gestalt, die verzerrten, ausgemergelten Züge des Fürst Santhos von Weltend, das magische Seelenschwert in der Hand auf der anderen Seite und Baran der stolze, riesige, wenn auch etwas von Alter gebeugte Held aus den Märchen auf der anderen. Einst waren sie Freunde und Weggefährten, bis der eine in die Dunkelheit ging, verführt von der Königin des Bösen und ihrer Macht. Ein ungleicher, unfairer und hässlicher Kampf. Baran, herrlich anzuschauen in seiner glänzenden Rüstung, hebt sein Schwert in alter Manier, die Klingen werden gekreuzt, in Erwartung eins fairen Waffengangs. Doch während Santhos mit der Rechten die mächtigen Schläge Barans pariert und wohl auch an der Schulter getroffen wird, webt seine Linke einen tödlichen Zauber. Baran wird von einer dunklen giftigen Wolke eingehüllt, die ihm das Leben fast vollständig aus seinem Körper zieht. Kaum wieder bei Atem erwartet ihn schon der nächste magische Angriff, ein dunkler Feuerball in der Hand Darshoraks schießt auf ihn zu, mit letzter Kraft gelingt es Baran diesem auszuweichen. Erschöpft von diesen hinterhältigen Angriffen sieht er das niedersausende Seelenschwert nicht, das ihn durchbohrt und den kurzen und heftigen Kampf zu Gunsten der dunklen Seite beendet.
Der zweite Kampf: Lord Miruin fordert die dunkle Werratte Jindrac kas Jergal heraus, ebenfalls ein sehr persönliches Duell, denn Miruin hatte Jindrac über Jahre vertraut und dieser hatte ihn verraten und hinter seinem Rücken den heimlichen Pakt mit der Königin der Dunkelheit geschlossen. Die Gerüchte, dass Lord Miruin und der König der Werratten ein und dieselbe Person sind, drängten sich auch mir bei diesem schier endlosen von Hass erfüllten Duell der Beiden auf. Schwerthieb über Schwerthieb, sie kämpften wohl über eine Stunde lang, ein großartiger und fairer Schwertkampf. Aber auch hier war Magie im Spiel: Die Wunden, die sie sich die Beiden zufügten, schlossen sich immer wieder, so dass sie Minuten nach einem Treffer des anderen schon wieder unversehrt waren. In diesem Duell zeigte sich jedoch, warum die Sagen, die sich um Lord Miruin ranken alles andere als übertrieben sind. Wenn auch nicht unbedingt stärker an schierer Muskelkraft als sein Gegner hatte er einfach die größere Zähigkeit und Ausdauer, den stärkeren Willen. In einem Moment, in dem schon mehrere der Zuschauer gar nicht mehr richtig zuschauten und viele Rufe forderten, den Kampf als unentschieden zu werten und wohl auch Jindrac dachte, er wäre ob seiner Regenerationskraft unbesiegbar, mobilisierte Miruin schier unmenschliche Kraftreserven wie aus dem Nichts, mit einer Folge von mächtigen Schwerthieben durchbrach er Jindracs Abwehr und beendete den Kampf zugunsten der Seite des Lichts.
Der dritte Kampf: Azar von Weltend, Lordinquisitor der Dunkelheit fordert Bruder Taron vom Drachenorden, wohl eingedenk der Tatsache, dass dieser ehrenvolle Ritter- und Heilerorden der alten Macht Azar in seiner Jugend verbannt und ausgeschlossen hatte, da er seine magischen Kräfte schon damals nicht zum Heilen, sondern Zerstören einsetzte. Das ungleiche Duell zwischen dem Prinzen der Dunkelheit und Baran im Hinterkopf sah Bruder Taron alles andere als zuversichtlich aus, als er Azar entgegentrat, der ihn so selbstbewusst gefordert hatte. Sein einziger Trumpf war sein magisches Feuerschwert, gegen dessen Kräfte den Legenden nach die Dämonen aber auch weitgehend immun sein sollten. Noch schrecklicher muss es für ihn gewesen sein, als Azar sich gleich zu Beginn des Kampfes mit einem markerschütternden Schrei in seine dämonische Gestalt des dunklen Feuers verwandelte, die Gabe eines jeden Lords der Dunkelheit. Aber was dann folgte kann ich bis heute nicht erklären. Azar webte wie schon Darshorak zuvor einen Todeshauch und nahm Bruder Taron damit fast vollständig die Luft zum Atmen, dann konzentrierte er sich auf einen weiteren Zauber, an seiner Schulter begannen sich dämonische Schuppen zu bilden. Irgendetwas ging jedoch bei diesem zweiten Zauber schief, die Schuppen bildeten sich wieder zurück, Azar fluchte. Bruder Taron zögerte nur einige wenige Sekunden, konnte sein Glück kaum glauben und stürmte mit einem gellenden Kampfschrei, die letzten Kräfte mobilisierend auf Azar zu und durchbohrte ihn mit seinem Feuerschwert. Zwei zu eins für die Seite des Lichts.
Der vierte Kampf: Goa von Weltend, Lord der Dunkelheit wird von dem Krieger des Feuers, von den Zaubermeistern der roten Magie mit einem mächtigen Flammenschwert ausgestattet, gefordert. Eine ungleiche Paarung, ein ungleicher Kampf, der wiederum an den Kampf zwischen Baran und Darshorak erinnerte. Auf der einen Seite ein ausgebildeter Schwertkämpfer, auf der anderen Seite ein Schwarzmagier, der nur ungelenk mit seinem Schwert umgehen kann und sich mit magischen Attacken behelfen muss. Aber anders als der erste Kampf war dieser Kampf sehr viel spannender und brenzliger für die dunkle Seite. Goa wählte die gleiche Taktik wie der Prinz der Dunkelheit, mit der einzigen Ausnahme, dass er nicht in seiner menschlichen Gestalt blieb, sondern sich vor dem Kampf - wie schon Azar zuvor - in seine dämonische Gestalt des Dunklen Feuers verwandelte. Während er versuchte die flammenden Schwerthiebe des Ritters zu parieren, webte er mit der linken Hand einen Todeshauch. Aber während Baran noch überrascht wurde von dieser hinterhältigen Finte, war der Kämpfer des Feuers gewarnt und vom Sieg Bruder Tarons über Azar beflügelt. Statt überrascht mit seiner Attacke einzuhalten, sammelte er seine verbleibenden Kräfte und setzte seine Schwertattacken fort, Goa geriet so immer mehr in Bedrängnis und blutete aus mehreren Wunden am ganzen Körper. Auf einen Zuruf des dunklen Prinzen hin, sammelte er in einem letzten Erbeben seine ihm verbliebenen magischen Kräfte und schleuderte einen dunklen Feuerball und im Gegensatz zum dunklen Prinzen, der Baran verfehlt hatte, traf er seinen Gegner und hüllte ihn in schwarze alles versengende Flammen.
Der fünfte Kampf: Der Lord der Dunkelheit und Berater des Barons fordert seinen ehemaligen "Herrn" Cornelius Tugelbend. War der Kampf zwischen Darshorak und Baran einseitig und kurz, so war es dieser allemal. Dadurch dass der Baron wieder er selbst und aus den Klauen der Dunkelheit befreit war, war auch seine alte Verbundenheit mit dem Stein der Alten Macht von Westberg wiederhergestellt. Jedes mal wenn es dem schwertgewaltigen Dämonenkrieger gelang, Tugelbend scheinbar niederzustrecken, erschien dieser wieder quicklebendig am Dorfstein und setzte das Duell ausgeruht und regeneriert wieder vor. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Tugelbend den Dämonenlord niederstreckte, trotz seiner dunklen Magie und trotz seiner übermenschlichen Schwertkünste. Drei zu zwei für die Seite des Lichts.
Der sechste Kampf: Henk von den Grenzmarschen, Schwanengläubiger, Anhänger des Drachentöterordens, Träger der kleinen Kappe der Macht und von Kopf bis Fuß in die Rüstung gekleidet, die ihm Graf Ian von der langen Hand zum Geschenk gemacht hatte, forderte nun den zweiten verbleibenden männlichen Kriegsdämonen, auf der Seite der Dunkelheit stand nun nur noch die Dämonenkriegerin Kerala von Weltend, Lady der Dunkelheit und auf der Seite des Lichts Henks Waffenbruder Targan. Aber Henk konnte in diesem Kampf schon alles entscheiden, der Sieg der Seite des Lichts war greifbar nahe! Beide Parteien waren sich der Bedeutung des Kampfes bewusst, der Kampf war gigantisch und dauerte fast so lang wie der zwischen Miruin und Jindrac. Noch waffengewandter als der Kriegsdämon, der Tugelbend unterlegen war, und ebenso stark und mächtig - allerdings ohne magische Kräfte -, gelang es dem Dämonen immer wieder durch die Henk fast unbesiegbar machende Rüstung hindurch Treffer zu platzieren. Und Henk stand ihm in nichts nach. Nach einer kleinen Ewigkeit dieses gewaltigen Schwertduells standen sich beide gegenüber, aus unendlich vielen Wunden blutend und beiden war klar, einen weiteren Treffer würde keiner von ihnen überleben. Der Dämon stürmte vor, Henk hielt dagegen und durchschaute die Finte nicht, der Dämon zog sein Schwert nach oben und traf Henk an der ungeschützten Schulter. Unentschieden.
Der siebte und letzte Kampf: Von außen betrachtet wohl die ungleichste Paarung des ganzen Duells, die kleine, fast zierliche Kerala in ihrer schrecklichen Gestalt des dunklen Feuers, der große, hünenhafte Bruder Targan in seiner weißen und lichten Robe des Drachentöterordens. Ein Kampf zwischen Stärke und Geschicklichkeit, zwischen Kraft und Schnelligkeit. Ihr kennt die Tragödie und wisst alle wie dieser alles entscheidende Kampf ausging. Hätte Bruder Targan ihn gewonnen, würde man die Baronie Westberg heute nicht Königreich der Dunkelheit nennen. Kerala von Weltend besiegte Bruder Targan nach einem hochdramatischen Kampf mit ihrer Flinkheit und ihrer Schwertkunst und die Dämonen triumphierten in einem Duell, das sie sicher schon verloren geglaubt hatten.
Das Ritual konnte durchgeführt werden und das Portal zur Dämonenebene wurde geöffnet, da bin ich mir sicher, wenn ich auch diesen Teil der Geschichte nicht mehr miterlebt habe und miterleben wollte. Ich nutzte meine Zauberkraft, um mich nach Imrith zurückzuteleportieren, - zu meiner größten Überraschung - im übrigen genau wie der alte Mann mit dem schwarzen Zylinder neben mir. Auch dieser schnippte mit den Finger und teleportierte sich weg, nicht ohne den Kopf zu schütteln und ein paar Worte zu murmeln, die ich bis heute noch in den Ohren habe: "Sie hätten mich nur zu fragen brauchen, sie hätten mich doch nur zu fragen brauchen und ich hätte nichts lieber getan als auf ihrer Seite zu kämpfen, diese eitlen Menschen." Zurück blieb die Aura eines großen alten Drachen.
Balthasar Gurion ai Theben, Oberster Magier des Turms von Mirrengard
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