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[Nach einer Reihe jenseitiger und dimensionsverschobener Spiele kehrten wir dieses Jahr auf den Boden des Sommerreichs zurück, und wir stellten fest, dort geht es noch immer kein Stück weniger rasant zu als in unseren letzten, etwas abgefahreneren Settings. Zum ersten Mal haben wir uns zudem gewagt, einzelne Figuren In-play-Songs vortragen zu lassen, die auch echte und plotrelevante Geschichte erzählten. Noch kein ganzes Musical, aber doch eine hübsche neue Art der Informationsvermittlung.]
[Nach einer Reihe jenseitiger und dimensionsverschobener Spiele kehrten wir dieses Jahr auf den Boden des Sommerreichs zurück, und wir stellten fest, dort geht es noch immer kein Stück weniger rasant zu als in unseren letzten, etwas abgefahreneren Settings. Zum ersten Mal haben wir uns zudem gewagt, einzelne Figuren In-play-Songs vortragen zu lassen, die auch echte und plotrelevante Geschichte erzählten. Noch kein ganzes Musical, aber doch eine hübsche neue Art der Informationsvermittlung.
Claudi wusste am Ende selbst kaum nich wer sie war. Wir waren schwer beeindruckt, dass auch Belle, die Kristin spielt und Kristins Kleider trug, immer als Belle zu erkennen war.]
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Aktuelle Version vom 14. Oktober 2019, 12:41 Uhr

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Dramatis Personae

Anja
Schwester Hyazintha, alias Fianait, Botanica
Rosalie, leichte Dame
Axel
Eadmer, Gargyl auf der Suche nach dem Schwan
Bianca
Frija Llamernie, Tochter des Lairds von Clannstead
Claudia
Kristin, Königin und Geschichtenerzählerin
Belle, Schatzsucherin und Königin
Dirk
Honoratius, Examinator
Hanno
Sir Gregor, Laird von Clannstead
Heiko
Caran Altis, Schurke und Wassermagier
Joe
Taskill Allaway, Gefolgsmann des Lairds
Miri
Marcella, Schurkin und Feuermagierin
Nina
Schwester Ludovica, alias Lu, Bibliothekarin
Rebecca
Schwester Philippa, Skriptora
Esmeralda, leichte Dame
Stephan
Gawyn MacDuggie, Druide der Clansteadter
Klingsor, wiedergekehrter Vagant
Steve
Farrugh ab Sibm, Schurke und Buchmacher
Thiemo
Garcia Hurtado Mendoza, Templer-Ritter
Tillmann
Iago, Schurke und arkaner Magier
Tobi
Rotuss, Schurke und Magier der dunklen Künste
Tobias
Jakobus von Creutzfeldt, Abt
Terken, Thyras Hofnarr

Spiel 27

„… Hey, Clannstead, alte Märchenbraut, genieß deinen Schlaf, wenn morgen das Turnier … Ah, seid gegrüßt! Wo ich herkomme? Na, wo alle gerade herkommen sollten, habt ihr denn gar nichts mitbekommen von den Ereignissen der letzten Tage? Gerade hat Laird Taskill Clannstead wachgeküsst! Und das ist nicht das Einzige, was geschehen ist, bei Weitem nicht … Ja, ich habe etwas Zeit, habt ihr etwas Geld? Dann könnten wir dort drüben einkehren und ich erzähle euch bei einem Krug Bier die Geschichte der Rituale und noch einiges mehr …“

„Aaah, das tut gut. Also, wo war ich? Richtig, bei der Ankunft der Reisenden in Clannstead. Puh, was für ein Chaos, das Ganze – wie ein Zentorischer Knoten verschlungen, und am Ende haben die Helden des Sommerreichs es doch wieder geschafft, alles aufzulösen.

Aber von vorn. Die Helden also erreichten in verschiedenen Gruppen Clannstead, wo die Bestimmung des neuen Lairds anstand, da der alte Sir Gregor Llamernie abdanken wollte. Ziel war der Thingplatz Clannsteads, welcher sich in der Nähe der Grenze mit Llaarmoor und eines Stücks neutralen Bodens befindet, auf dem eine sagenhafte Spelunke prosperiert. Die Schwesternschaft des Schwertes und die Streiter der Nordmark trafen direkt auf die Clannsteadter unter der Führung Sir Gregors, kurz darauf stieß auch Königin Kristin, die ebenfalls der Einladung zu diesem Ereignis gefolgt war, wenigstens offiziell, mit ihrem Gefolge dazu. Sie war soeben an den Mauern eines Klosters in Llaarmoor abgewiesen worden, die Tore seien bereits geschlossen, hatte ihnen eine Nonne schon aus dem Fenster entgegengerufen.

Sir Gregor nahm die Gelegenheit wahr, sich bei der Königin vehement über das Kloster zu beschweren, denn seit ihrer Ankunft erwachten die Magiekundigen des Clans jeden Morgen ohne magische Energie. Das war besonders heikel, da als einer der Wettkämpfe, in denen die Nachfolge erkämpft werden sollte, ein Magierturnier festgelegt worden war. Und so ein hinterhältiger und schädlicher Einfluss konnte ja nur von den Schwanengläubigen ausgehen, so der Laird. Die Königin versicherte, dass sie sich am nächsten Morgen damit beschäftigen werde, erst einmal aber brauche sie eine Unterkunft für die Nacht. So kam es, dass man gemeinsam zur Spelunke Zum Schummelnden Einhorn ging, wo die Königin bis zum nächsten Morgen Quartier beziehen sollte. Um kein Aufsehen zu erregen, reiste sie inkognito weiter. Ebenfalls dort landete der von Dinivan geschickte Examinator Honoratius mit einigen Bettelmönchen und -nonnen – denn selbst diese wurden am Kloster nicht eingelassen. Man wurde in der Spelunke herzlich empfangen und der Wettbuchmacher Farrugh ab Sibm erklärte gleich einmal, wie die Dinge hier so liefen.

Was kaum jemand wusste: Die Königin war eigentlich gekommen, um endlich, endlich die Regierungsgeschäfte an ihre Zwillingsschwester Belle zu übergeben, welche bereits im Kloster weilte – seit Langem wurde diese Übergabe immer wieder aufgeschoben, und nun sollte es in dieser abgeschiedenen Gegend in der Ruhe des Klosters gelingen. Ach, Ihr wusstet gar nichts von der Sache mit der Zwillings… Ähm, vergesst, was ich gesagt habe. Die Sache mit Clannstead jedenfalls, nun, die konnte dann ja gleich mit erledigt werden.

Thyras Narr Terken war bereits ein paar Tage vor Ort und hatte Belle vorbereiten wollen, dabei hatte sich herausgestellt, dass Belle erneut kneifen wollte – sie habe da noch diese letzte Schatzkarte … Terken schwante Übles, also nahm er die Sache in die Hand und steckte den Schurken, die an der Spelunke mit Spiel, Spaß und Schurkereien ihre Zeit vertun, dass Belle diese Karte habe, in der Hoffnung, sie würden sie ihr abnehmen. Es kam, wie es kommen musste, und die Schurken sahen die inkognito angereiste Kristin, hielten sie für Belle und entführten sie – nur die Karte fanden sie nicht, denn die war ja im Kloster, bei Belle. Kurzerhand sperrten sie also Kristin in einen Kerker in einer anderen Dimension, an den sie durch einen Ritualkreis gelangten, welcher sich an der Spelunke befindet, um Lösegeld zu erpressen – oder irgendetwas anderes Lustiges zu tun. Folgt ihr mir noch? Ach, und diese Sache mit der Zwillingsschwester, hatte ich erwähnt, dass Ihr die besser gleich wieder vergessen solltet? Wie auch immer, diesen Kreis verwendeten diese Schurken ansonsten, um Monster darin zu bannen und bei Bedarf wieder zu beschwören und Arenakämpfe auszurichten, bei denen gewettet werden konnte. Und da Schurken nicht zu trauen ist, stellte jeder sicher, dass die anderen nicht an die Gefangene kommen würden, und versiegelten jeder heimlich das Gefängnis auf magische Weise.

Ebenfalls an diesem Abend gab der Laird von Clannstead in der Spelunke die Modalitäten für die Nachfolgeregelung bekannt und nannte auch die beiden Kandidaten, seinen Gefolgsmann Taskill Allaway und den Druiden Gawyn MacDuggie. Die beiden stellten sich und ihre politische Agenda vor – Taskill wollte stärkere Verbindungen nach außen und Handel, Gawyn Stärkung der Alten Macht –, und zu aller Überraschung brachte sich dann auch noch die Tochter des Lairds, Frija Llamernie, ins Spiel, die für die Stellung der Frauen in Clannstead antrat. Es kam zum Streit zwischen Sir Gregor und seiner Tochter, die wutentbrannt die Spelunke verließ, die Schwertschwestern in ihrem Kielwasser. Hat ganz schön Feuer, die Gute. Man kann von Glück sagen, dass sie nicht in Aquilar gelandet ist. Glück für wen? Ja, gute Frage.

Frija führte die Schwestern direkt zum Lager Clannsteads, wo sie gemeinsam ein magisches Ritual ausführten, welches der Druide, Frijas Lehrer in magischen Dingen, mit ihr später am Abend durchzuführen plante und welches einen magischen Schutzbaum gegen den Entzug der magischen Energie erschaffen sollte. Ihr Vater und der Druide würden schon sehen, dass sie das auch allein kann! Das Ritual lief ohne Zwischenfälle ab, ein Baum entstand, die Truppe ging zurück zur Spelunke.

Dort geschahen im Laufe des Abends noch einige bemerkenswerte Dinge. Der für tot gehaltene ehemalige Hofnarr der Königin Klingsor kehrte unvermittelt zurück – er war beim Turnier in Greifental im Eisenfirn, wo die Trolle hausten, verschwunden –, auf der Suche nach eine Erklärung dafür, dass der Tod ihn nicht wollte, die Wirtin Marcella sang ein herzerreißendes Lied über ein offenbar traumatisches, lang zurückliegendes Ereignis, Kristin und Terken führten einen Austausch über irgendwas mit Regierungsgeschäften, vor allem aber tauchten irgendwann seltsame, lautlose, etwas unheimliche Gestalten auf, die zunächst nichts taten, dann aber begannen, den Magiekundigen ihre magische Energie zu rauben – später redete man von ihnen als Nachtmahre. Sie wurden vertrieben, kehrten aber noch mehrfach und stets stärker werdend zurück. Und nebenbei hielten Wein, Weib und Gesang den ganzen Abend die Stimmung in hoch. Also, diese Esmeralda und Rosalie, die hatten *räusper, krächz*

Meine Kehle ist schon ganz trocken. Meint ihr, euer Geldbeutel gibt noch genug für eine weitere Runde her? Großartig!

Also, am nächsten Morgen dann stand früh Sir Gregor vor der Spelunke auf der Matte, um die Königin abzuholen, die ihm ja versprochen hatte, mit ihm gemeinsam das Kloster niederzubrennen. – Mmmh, wirklich erfrischend. – Die war natürlich nicht da, er aber zog dennoch wild entschlossen weiter, einen Haufen der Helden des Königreichs im Gepäck, einige, die ihm helfen, andere, die Schlimmes verhindern wollten. Und natürlich Schaulustige. Am Kloster wurde Sir Gregor dann aber schnell ausgebremst, angefangen mit der frisch erkorenen Botanica Hyazintha, mag gerade mal zwanzig Sommer zählen, die ihm als Erstes die Waffen abnahm, als er ins Kloster wollte. Man zog sich zurück, um noch einmal über die Sache nachzudenken.

Der Tag verlief dann außerordentlich geschäftig. Allenthalben wurde, vor allem von Schwester Philippa, die da offenbar eine größere Rolle spielte, doch dazu später, und Gawyn angetrieben, die Ritualmagie erforscht, wobei ... – Ritualmagie? Ja, richtig, diese verrückte Idee, zwei verschiedene Arten der hohen Magie miteinander zu kombinieren. Vor nicht allzu langer Zeit wurde offenbar eine Runenschriftrolle in der Verschlossenen Bibliothek des Klosters gefunden und von ebenjener Schwester Philippa entziffert: eine Anleitung für diese magischen Rituale. Die wissbegierigen Schwanendiener konnten nicht an sich halten und gingen gleich mit der Kombination von Weiß und Schwarz in medias res. Das Ritual erschuf ein Schwert, das wohl nicht so ganz heilig war und dem Paladin Garcia zur Verwahrung überantwortet wurde. Ja, der Garcia, Garcia Hurtado Mendoza. Jede Menge prominente Gäste in diesem abgeschiedenen Kloster. Wohl gerade wegen seiner Abgeschiedenheit. Aber wo man sich in Sicherheit wiegt, weil niemand es sieht, wird eben auch nicht gesehen, wenn Unheil geschieht. Aufgrund des großen Erfolges jedenfalls versuchten die Ritualisten dasselbe Ritual ein zweites Mal, diesmal jedoch ging die Sache fürchterlich schief. Bei einer gigantischen Explosion starben insgesamt fünf Klosterinsassen, unter anderem der Abt, nur Schwester Philippa überlebte. Sie schaffte die Leichen vor das Kloster, wo sie über Nacht verschwanden.

Und hier liegt auch schon die Wurzel eines der größeren Probleme: Wie schnell während der neuerlichen Ritualversuche herauskam, entstehen bei fehlschlagenden Ritualen Nachtmahre, die des Nachts Magiebegabten ihre Kräfte stehlen. Fleißig wurden immer weitere dieser Wesen produziert, denn bei Weitem nicht jedes Ritual gelang. Immerhin wurden einige mächtige Effekte erzielt, die den Helden am nächsten Morgen noch helfen sollten.

Rituale waren aber längst nicht der einzige Zeitvertreib unserer Helden am zweiten Tage: Bäume des Zorns, die offenbar anstelle des gewünschten Schutzbaumes von Frija herbeigerufen worden waren, bedrohten alles, was sich im Wald bewegte, an der Spelunke konnten weitere Arenakämpfe, u. a. auch wieder gegen einen toten Abt, ja, eben den, geführt werden, es musste sich auf die drei Wettbewerbe, die den neuen Laird bestimmen sollten, Schlachtreihe, Bogenschießen und Magierduell, vorbereitet und die Königin aus ihrem Gefängnis befreit werden, oder wenigstens erste Schritte dazu unternommen. Die Vorfälle im Kloster sollten genau in Erfahrung gebracht und Honoratius davon abgehalten werden, seine persönliche Rache an diesem armen Gargyl Eadmer, der ihm vor etlichen Jahren die Aufsicht über den unseligen Tempelbau in Nornensang weggeschnappt hatte, zu vollziehen. Bei den Nachforschungen im Kloster kam übrigens einiges Unerwartetes zutage. Es scheint, die frommen Brüder und Schwestern haben alle irgendwelche dunklen Geheimnisse, jedenfalls hört man, dass Abt Jakobus jede Menge Strafpredigten halten musste und die Rosenkränze gar nicht mehr zu klappern aufhörten. Diese Lu, zum Beispiel, die soll so schlüpfrige ... Was meint ihr? Äh, ja, sicher, ganz Eurer Meinung, decken wir da lieber den Mantel des Schweigens drüber. Also, zurück zum Thema. Genau, und natürlich mussten auch noch die Wettkämpfe um die Lairdnachfolge selbst abgehalten werden.

In diesen Wettkämpfen wogten die Geschicke auf und ab und hin und her, immer wieder zeichneten sich Heldinnen und Helden durch herausragende Leistungen aus, wilde Schlachten wurden geschlagen, Pfeile in der Mitte des Herzens des Schwans versenkt und schon beim Zuschauen schwindelerregende Duelle ausgetragen – und am Ende gab es einen neuen Laird. Taskill Allaway bewies die besten Führungsqualitäten und auch selbst herausragende Fähigkeiten, und er und seine Gefolgsleute, die sich passenderweise vor allem aus Aquilar und Güldenfels rekrutierten, trugen den Gesamtsieg davon. Den Laird rufen die Hügel, es lebe der Laird! Taskill legte den Amtseid ab, Gawyn einen Treueid und man zog in die Spelunke, um zu feiern.

In *räusper* der Zwischenzeit hatte Aquilar es hinbekommen, die ins eiskalte Wasser geworfene Belle bei aller Belagerung durch Sir Gregor, Abt Jakobus und Honoratius diplomatisch weitestgehend schadenfrei zu halten, und Kristins Befreiung war fast abgeschlossen, nur ein großes Schloss zu knacken stand noch an. *Räusper* Im Schummelnden Einhorn kam es dann trotzdem noch fast zur Katastrophe: Kaum war ein Musikant aus dem unerbittlichen Griff des Schnitters zurückgewonnen, hätten wir fast den anderen an den Gevatter verloren, denn Belle hatte Wind davon bekommen, wie es zu Kristins Entführung gekommen war, und sie war gar nicht gut auf Terken zu sprechen. *RÄUSPER* Einen guten Teil des Abends musste man um Terkens Leben fürchten, bis er schließlich vor Belle auf die Knie sank und sie bat, wenn er denn schon sterben müsse, es durch ihre Hand zu dürfen. Das brachte Belle dann doch nicht übers Herz und Terkens Geste rührte sie dermaßen, dass sie ihm verzieh – man konnte die Romantik quasi in Würfeln aus der Luft schneiden, und das verdichtete sich nur noch mit der Zusammenführung Marcellas und Hyazinthas alias Fianat, als die beiden wiedervereint zu Marcellas Lied durch die Spelunke tanzten. – Belle, Kristin? Was ist mit denen? Nein, da müsst Ihr Euch verhört haben, mein Freund.

RÄUSPER

Wie, Ihr würdet mir noch ein Getränk spendieren? Oh, ich hätte mich ja nicht getraut, noch einmal zu fragen, aber wenn Ihr es anbietet, sage ich nicht Nein. Was gäbe ich jetzt für einen Schummelpunsch … Na, ein weiteres Bier wird es auch tun.

Ach ja, Wiedervereinigung: Ihr werdet es nicht glauben, aber diese Schwester Hyazintha, das junge Ding, ist tatsächlich Marcellas Tochter, die vor etwa zwanzig Jahren eine Nacht mit einem Clannsteadter, übrigens Gawyns Bruder Aiden, Gai... der Schwan hab ihn selig, verbrachte. Sie legte die Frucht dieser Liebesnacht aufgrund ihrer, also Marcellas, prekären Umstände auf der Klosterschwelle ab und eröffnete das Schummelnde Einhorn, um stets in der Nähe ihrer Tochter sein zu können – ohne dass diese es wusste! Das müsst Ihr Euch mal vorstellen! Diese Abstammung erklärt jedenfalls sicher ein gutes Stück weit Hyazinthas Affinität zu den Wäldern, Kräutern und irgendwie auch den Mächten der Natur – man wird sehen, was am Ende dabei herauskommt, gegenwärtig soll sie durch die Lande ziehen, um das Leben außerhalb der Klostermauern kennenzulernen.

Tatsächlich spielten Hyazintha und Marcella auch keine unwesentliche Rolle bei dieser unbequemen Sache mit den Nachtmahren ... Die alte Botanica hatte bei der Beschaffung von Zutaten für das zweite Ritual in der Spelunke über einem Humpen Met lauthals verkündet, wie sehr sie ihre Schülerin, die damals noch Novizin Hyazintha, verachte und dass diese es bei ihr niemals zu etwas bringen werde. Marcella nahm das zum Anlass, Antonia zu beseitigen und ihrer Tochter den Weg frei zu machen. Sie zeichnete eine Flammenrune in den Boden der Schale, in die Mageia, das das Ritual befeuern sollte, gefüllt wurde. Der Rest ist bekannt. Dank der Bösartigkeit der alten Botanica und des Sinns der Helden für Romanzen kam es aber zu keiner Anklage.

Wie auch immer, dass diese Bäume des Zorns, welche tatsächlich nicht das Ergebnis eines fehlgeschlagenen, sondern nur eines ungewollten Rituals waren – Frija hatte alles richtig gemacht, Hyazintha, die dem Druiden die Informationen beschafft hatte, war aber beim hastigen heimlichen Abschreiben in der Zelle des Abtes in der Zeile verrutscht –, und die Nachtmahre eine tödliche Bedrohung darstellten, war inzwischen jedem klar, und so schmiedete man Pläne, wie man sich ihrer entledigen könnte. Es zeichnete sich ab, dass dazu sämtliche durch Rituale erschaffenen magischen Wirkungen in einem großen Konterritual aufgehoben werden müssten – kein leichtes Unterfangen, würde man dafür doch sehr viel Material und jede Menge magische Energie und Kampfkraft brauchen. Noch am gleichen Abend machte man sich also, zum Glück erfolgreich, auf die Suche nach Belles vorerst letztem Schatz – verdammt viel Mageia. Und dass das äußerst dringend war, zeigte auch der Verlauf des Abends, an dem Welle auf Welle Nachtmahrangriffe rollten ...

So, und gestern kam es dann zu mehreren großen Finalen. Man sammelte noch hier und da nötiges Zeug zusammen und ordnete vor allem die Informationen, die im Grunde aber schon vollständig vorhanden waren. Einige Helden zogen los, um das letzte Schloss am Gefängnis der Ihr-wisst-schon-Wer zu öffnen, danach noch einmal weitere Helden, um den Zombie-Abt aus dem Ritualkreis an der Spelunke zu befreien, wofür ein Kampf gegen sämtliche anderen Monster auf einmal bestanden werden musste. Die Schurken hatten da wohl auch noch weitere Leichen im Keller, aber die waren zu verkohlt, um zu erkennen, wer das mal war... Na, und dann ging es schließlich an das Konterritual.

Mit einem perfekt konzertierten Ablauf gelang es den Helden, in einem fast einstündigen Großritual in drei Gegenständen jeweils alle sechs hohen Magien zu vereinigen und diese Gegenstände aufeinander einzuschwingen – was dann schließlich alle Ergebnisse dieser Ritualkreise zerriss. Ja, leider auch diese drei Gegenstände. Ich schätze, nicht nur die zwielichtigen Magier der Spelunke, Iago, Caran und dieser sehr düstere Rotuss, hätten sich die Stäbe gern genauer angeschaut und untersucht, was sich damit anstellen ließe … Kurz: Die Bäume des Zorns und die Nachtmahre wurden ebenso vernichtet wie der Baum des Lebens im Kloster, das Schwert des Feuers in den Händen der Nordmark und so viele andere schöne Dinge.

Trotzdem waren alle sehr erleichtert, und zum Abschluss dankten eine irgendwie recht derangiert wirkende Königin und ein energetisch in die Zukunft blickender Laird den versammelten Helden, bevor alle wieder ihrer Wege zogen. Man darf gespannt sein, wie sich Clannsteads anstehende Öffnung in nächster Zeit auswirkt – auf jeden Fall leben wir in interessanten Zeiten. Und jetzt muss ich mal austreten.

Ui, irgendwie schwankt der Boden so. Vielleicht bleibe ich lieber gleich hier, über Nacht. Was habt Ihr denn heu... Nanu, wo ist er denn hin? Irgendetwas an meiner Geschichte scheint ihn aufgerührt zu haben. Na, sei’s drum.

Wirt, ein Bier noch, bitte!

Wir exportieren deine Wolle, Met, Werwolfsgehege, ich bau dir hundert neue Straßen, hundert neue Wege ...“

[Nach einer Reihe jenseitiger und dimensionsverschobener Spiele kehrten wir dieses Jahr auf den Boden des Sommerreichs zurück, und wir stellten fest, dort geht es noch immer kein Stück weniger rasant zu als in unseren letzten, etwas abgefahreneren Settings. Zum ersten Mal haben wir uns zudem gewagt, einzelne Figuren In-play-Songs vortragen zu lassen, die auch echte und plotrelevante Geschichte erzählten. Noch kein ganzes Musical, aber doch eine hübsche neue Art der Informationsvermittlung. Claudi wusste am Ende selbst kaum nich wer sie war. Wir waren schwer beeindruckt, dass auch Belle, die Kristin spielt und Kristins Kleider trug, immer als Belle zu erkennen war.]